Der effektive Zinssatz bei einem Kredit

Mit der Aufnahme einer Finanzierung entstehen in der Regel auch immer Kosten. Diese werden in Form eines Zinssatzes auf den Kredit berechnet. Was sich hinter dem effektiven Zinssatz verbirgt, wie er sich berechnet und was der Unterschied zum Sollzins ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist der effektive Zinssatz?

Zinsen sind die Kosten eines Kredites, welche für die Bereitstellung des Kreditbetrags durch die Bank veranschlagt werden. Im effektiven Zinssatz sind neben den eigentlichen Zinsen auf den Kreditbetrag auch sämtliche weiteren Kosten eingerechnet. Dazu können unter anderem gehören:

  • Abschluss- oder Vermittlungsprovisionen.
  • Kontoführungsgebühren.
  • Sonstige Gebühren.

Auf Grundlage des effektiven Zinssatzes können Kreditangebote daher am besten miteinander verglichen werden, da er alle anfallenden Kosten enthält. Vor Abschluss eines Kredits muss der effektive Zinssatz des Kredits dem Kreditnehmer exakt mitgeteilt werden. So will es die Preisangabeverordnung (PangV).

Woher kommt der effektive Zinssatz?

Die Banken können den effektiven Zinssatz nicht beliebig und willkürlich festlegen. Er orientiert sich immer am derzeit gültigen Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Dieser gibt an, welche Zinsen Banken zahlen müssen, wenn Sie ein Darlehen bei der EZB aufnehmen. Sinkt also der Leitzins, sinken auch die Kreditzinsen. In der derzeitigen Niedrigzinsphase ist es daher besonders günstig einen Kredit aufzunehmen. Diese Situation kann sich wieder ändern, wenn die Zinsen am Markt steigen.

@strelok – 62626329

So berechnet sich der effektive Zinssatz

Zur Berechnung des effektiven Zinssatzes wird in den meisten Fällen die sogenannte Uniform-Methode verwendet:

\begin{pmatrix} \dfrac{Kreditkosten}{Nettodarlehensbetrag} \end{pmatrix} * \begin{pmatrix} \dfrac{12}{Laufzeit + 1} \end{pmatrix} * 100

Bei einem Kredit in Höhe von 10.000 € und einer Laufzeit von 48 Monaten bei Kreditkosten von 600 Euro ergibt sich also folgende Rechnung:

\begin{pmatrix} \dfrac{600 €}{10000 €} \end{pmatrix} * \begin{pmatrix} \dfrac{12}{48 + 1} \end{pmatrix} * 100 = 1,47 \%

Wo liegt der Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins?

Möchten Sie einen Kredit abschließen, so finden Sie in den Angeboten immer zwei Zinssätze:

  • Den Sollzins
  • Den effektiven Zinssatz

Der Unterschied beider Zinssätze liegt darin, dass der Sollzins, früher auch Nominalzins genannt, lediglich die reinen Kosten für die Bereitstellung des Kreditbetrags ausgibt. Er sagt also aus, was die Bank verlangt, damit sie Ihnen Geld leiht. Der Sollzins dient damit lediglich dem Vergleich der verlangten Zinsen.

Demgegenüber steht der Effektivzinssatz. Dieser beinhaltet neben den Zinsen auch alle weiteren Gebühren, die im Zuge der Kreditaufnahme zu zahlen sind. Die Gesamtkosten eines Kredits können daher in einem Kreditvergleich nur auf Grundlage des effektiven Zinssatzes verglichen werden.

Wie lassen sich unterschiedliche Effektivzinsen vergleichen?

Auf Kreditexperte finden Sie unterschiedliche Angebote und interessante Fakten rund um das Thema Kredite. Ganz gleich, ob Sie einen Kredit für Ihre Meisterschule, eine neue Küche oder Zahnersatz benötigen. Um die verschiedenen Angebote miteinander vergleichen zu können, geben Sie einfach Ihre benötigte Kreditsumme, die gewünschte Laufzeit und den entsprechenden Verwendungszweck ein.

Anschließend erhalten Sie eine Übersicht aller Anbieter für einen Kredit nach Ihren Vorstellungen mit Angabe des Sollzinssatzes, des effektiven Zinssatzes und der monatlichen Tilgungsrate. Anhand der Übersicht können Sie die effektiven Zinssätze der einzelnen Anbieter miteinander vergleichen. Hier wird immer der sogenannte 2/3-Zinssatz angegeben.

Was ist der 2/3-Zinssatz?

Der tatsächliche Zinssatz, den die Bank von Ihnen für einen Kredit verlangt, ist von verschiedensten Kriterien abhängig. Das entscheidende Kriterium ist Ihre persönliche Bonität. Da in einem Kreditvergleich nicht sofort Ihr persönlicher Zinssatz angegeben werden kann, wird hier der sogenannte 2/3-Zinssatz als Orientierungswert angegeben. Hierbei handelt es sich um den Zinssatz, den 2/3 der Kreditnehmer auch tatsächlich erhalten. Ist Ihre Bonität besser, so können Sie von einem besseren Zinssatz profitieren. Umgekehrt wirkt dies genauso.

Fazit zum effektiven Zinssatz bei einem Kredit

Der effektive Zinssatz beinhaltet sämtliche Kosten, die im Zusammenhang mit der Kreditaufnahme entstehen. Im Gegensatz zum Sollzins ist er für einen Vergleich verschiedener Kreditanbieter deshalb besser geeignet. Der effektive Zinssatz eines Kredits muss dem Kreditnehmer vor Abschluss des Vertrags exakt mitgeteilt werden. Mithilfe unseres Kreditvergleichs können Sie den Kredit finden, der den besten effektiven Zinssatz bietet. Bei der Übersicht geben die Banken dabei den 2/3-Zinssatz für eine erste Orientierung an, da Ihr persönlicher Zinssatz von einer späteren Bonitätsprüfung abhängig ist.

Bildnachweis: @JanPietruszka – 71068531