Sinnvoll umschulden – wann es Sinn macht einen Verbraucherkredit abzulösen

Kredite sind heute etwas vollkommen Normales. Haben unsere Großeltern noch mit dem Gedankengut gelebt, dass man Dinge erst kaufen sollte, wenn man lange genug dafür gespart hat, hat die veränderte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) der letzten Jahre auch in Deutschland zu einem Umdenken geführt.

Denn es ist heute billiger denn je, einen Kredit aufzunehmen. Geld zu sparen rentiert sich allerdings kaum noch – auf einem klassischen Sparbuch gibt es so gut wie gar keine Zinsen mehr und auch Tagesgeldkonten kommen heute mit sehr niedrigen Zinsangeboten daher. Da ist es kein Wunder, dass der Kauf auf Raten moderner denn je ist.

Doch auch wenn Kredite heute im Allgemeinen sehr günstig sind, muss nicht jedes Kreditangebot gleich gut sein. Mancher Autokredit, den Sie vielleicht in den letzten Jahren abgeschlossen haben, wäre mit einem Kreditvergleich hier besser ausgefallen. Auch der Dispo-Kredit, den immer noch viele Verbraucher nutzen, ist eine sehr teure Art, Geld zu leihen. Doch teuren Krediten können Sie heute zum Glück relativ leicht entgehen – indem Sie einfach sinnvoll umschulden.

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Umschulden ist modern – macht es aber auch immer Sinn?

Die kurze Antwort ist: Nein. Nicht immer ist es sinnvoll einen Kredit umzuschulden. Denn umschulden bedeutet im Prinzip nichts anderes, als einen neuen Kredit aufzunehmen, um einen alten Kredit abzulösen. Nur wenn der neue Kredit günstiger ist, als der alte Kredit, führt das wirklich zu einem Ersparnis und ist damit lohnend. Dabei kommt es auf den Zinssatz an, der Ihnen angeboten wird.

Kreditexperte Tipp: Achten Sie bei einem Kredit unbedingt auf die Rahmenbedingungen. Müssen Sie eine Restschuldversicherung für den Kredit abschließen, damit die Bank der Kreditvergabe zustimmt? Diese kostet Sie zusätzlich Geld. Die Summe der Restschuldversicherung wird als Kreditsumme auf Ihren Kredit aufgeschlagen und wird in einer Summe bei der Auszahlung des Kredites an das Versicherungsunternehmen gezahlt. Dadurch steigt Ihre monatliche Belastung, obwohl Sie selbst das Geld für die Restschuldversicherung nie in Händen gehalten haben – andererseits kann eine solche Restschuldversicherung wichtig sein, wenn Sie nicht anderweitig, zum Beispiel durch eine gute Risikolebensversicherung abgesichert sind.

Wollen Sie beispielsweise einen alten Kredit, bei dem eine Kreditsumme von 20.000 Euro offen ist und der mit einem Zinssatz von 5 % daherkommt, scheint ein Angebot mit 4,5 % Zinsen auf den ersten Blick gut. Müssen Sie allerdings um die 20.000 Euro zu erhalten eine Restschuldversicherung abschließen, die beispielsweise mit 2.000 Euro zu Buche schlägt, steigt die neue Kreditsumme auf 22.000 Euro an, was natürlich auch bei einem niedrigeren Zinssatz dazu führen kann, dass die Belastung sich nicht merklich reduziert.

Letztlich ist das Wichtigste bei einer Umschuldung, dass die Konditionen des neuen Kredites unter dem Strich günstiger sind, als die Konditionen Ihres bisherigen Kredites.

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In welchen Fällen können Sie grundsätzlich davon ausgehen, dass eine Umschuldung Sinn macht?

Wir von Kreditexperte haben an dieser Stelle einmal drei Situationen zusammengetragen, in denen eine Umschuldung auf jeden Fall Sinn macht. Grundsätzlich ist es das Beste in diesen Situationen einen Blick in unseren Kreditrechner zu werfen und die besten Kreditangebote für einen Umschuldungskredit über den Kreditvergleich hier zu prüfen. In den folgenden Situationen könnte das Ergebnis Sie tatsächlich überraschen:

  • Bei Krediten mit bonitätsabhängigen Zinssätzen im Fall einer Einkommenserhöhung
  • Wenn Ihr Kredit bereits seit einigen Jahren läuft
  • Bei einem generellen Absinken der Zinssätze

1) Ihr Einkommen hat sich erhöht?

Das kann sich vor allem dann bemerkbar machen, wenn Sie bislang einen Kredit mit bonitätsabhängigen Zinssätzen hatten. Denn diese sind von Natur aus erst einmal von Ihrem monatlichen Einkommen abhängig. Je höher Ihre Bonität – also die finanziellen Mittel, die Ihnen im Monat zur Verfügung stehen – ist, desto niedriger sind bonitätsabhängige Zinsen.

Wenn Sie also einen Kredit abgeschlossen haben, als Sie Alleinverdiener waren und Ihr Partner oder Ihre Partnerin inzwischen ebenfalls einen Job hat, oder Sie oder Ihre Partnerin, Ihr Partner eine saftige Gehaltserhöhung erhalten haben, führt das in der Regel zu einer höheren Bonität. Das wiederum bringt Ihnen günstigere Zinsangebote ein. Ein Kredit Vergleich lohnt sich an dieser Stelle auf jeden Fall.

Darüber hinaus können Sie auch mit einem weiteren Kreditnehmer die Bonität erhöhen. Lesen Sie hierzu folgenden Artikel im Kreditexperte Ratgeber.

2) Sie zahlen bereits seit einigen Jahren an einem Verbraucherkredit ab?

Die meisten Verbraucherkredite sind Annuitätendarlehen. Das bedeutet, dass zu Beginn der Kreditlaufzeit eine Rate errechnet wurde, die sich aus Ihrer Tilgungsrate und Ihrer ursprünglichen Zinsrate ergibt. Die konkrete Höhe der Zinssätze hat dabei in den meisten Fällen zwei Ursachen:

  • Kreditlaufzeit
  • Bonität

Kreditexperte Tipp: Eine Ausnahme von dieser Regel bilden Kredite mit bonitätsunabhängigen Zinssätzen. Diese haben einen festen Zinssatz – unabhängig von Ihrem Einkommen. Bei einem Spitzenverdienst fahren Sie mit einem bonitätsabhängigen Kredit besser. Bei einem mittleren oder niedrigen Einkommen sind bonitätsunabhängige Kredite in aller Regel günstiger.

Schließen Sie nun einen Kredit über 15.000 Euro bei einer Laufzeit von 10 Jahren ab, sind bei einer klassischen Hausbank Zinssätze von rund 8 % vollkommen normal. Das bedeutet, dass Sie neben der notwendigen Tilgung anfangs Zinsen in Höhe von 1.200 Euro im Jahr tragen müssen. So kann sich schnell eine monatliche Rate um die 180 Euro ergeben.

Haben Sie Ihren Kredit nun schon seit vier Jahren abgezahlt und haben noch eine Restschuld von rund 10.000 Euro haben Sie im Fall einer Umschuldung die Chance, über die Laufzeit einen niedrigeren Zinssatz zu erzielen. Setzen Sie die neue Laufzeit auf 6 Jahre fest und erzielen so eine Reduzierung Ihres Zinssatzes, führt das automatisch auch zu einer Absenkung der Gesamtrate, die Sie monatlich zu entrichten haben.

3) Die Zinssätze haben sich generell verändert

Seit einigen Jahren sind die Zinssätze nicht mehr im Fallen, sondern bewegen sich eher seitwärts – das heißt, es gibt kaum spürbare Veränderungen. Das liegt letztlich daran, dass inzwischen ein Zinstief erreicht ist, das kaum noch unterschritten werden kann. Die Geldpolitik der EZB hat dies möglich gemacht – eine Änderung dieser Politik ist dabei auch nicht in Sicht.

Wer aber vor fünf oder sechs Jahren einen großen Verbraucherkredit aufgenommen und diesen auf zehn Jahre festgelegt hat, hat noch zu Zeiten Geld aufgenommen, als die Zinssätze höher lagen als heute. Ein Vergleich der aktuellen Zinssätze für einen Umschuldungskredit macht daher auf jeden Fall Sinn.

Übrigens:

Wenn Sie einen Verbraucherkredit bei Ihrer Hausbank aufgenommen haben, ist die Prüfung der Angebote für eine Umschuldung über den Kreditrechner generell empfehlenswert. Hier finden Sie in vielen Fällen deutlich bessere Angebote, als sie von den meisten Hausbanken unterbreitet werden.

Bildnachweis: @Goodluz – 219230624